Ökosystemleistungen der Tideems früher, heute und zukünftig (Juli 2018)

Um die Wirkungen des Masterplans auf die ÖSL analysieren und anschaulich darstellen zu können, ist das Angebot und die Nachfrage für drei Betrachtungszeiträume verglichen worden: die Situation um 1930 ohne die aktuellen Belastungen, die heutige Situation um das Jahr 2010 und die Situation für 2050 nach Realisierung der im Masterplan Ems 2050 vorgesehenen Maßnahmentypen. Für die drei Zeiträume ist jeweils eine Flächenkulisse berechnet und abgeleitet worden, in der die naturräumliche Situation und die landschaftstypische Ausstattung der Tideemsregion anhand der Größe und der Verteilung der Biotoptypen (BTT: Vorland) und Landnutzungsklassen (LNK: Binnenland) beschrieben wird.
Basierend auf einer Literaturrecherche ist eine Definition und ein Konzept für ÖSL als Grundlage für die Analysen entwickelt worden. ÖSL sind demnach direkte und indirekte Beiträge von Ökosystemen zum menschlichen Wohlergehen. Hierzu gehören Leistungen und Güter, die dem Menschen einen direkten oder indirekten wirtschaftlichen, materiellen, gesundheitlichen oder psychischen Nutzen bringen. Das Konzept differenziert zum einen in bereitgestellte ÖSL, wozu alle Beiträge des Ökosystems gehören, die Menschen heute oder zukünftig nutzen könnten. Dieses ÖSL-Angebot wird soweit wie möglich quantifiziert. Zum anderen werden die genutzten ÖSL, die direkt von Menschen konsumiert oder in Anspruch genommen werden und somit die gesellschaftliche Nachfrage nach ÖSL beschreiben, qualitativ betrachtet.
Für eine zielführende Analyse der Konsequenzen einer Realisierung der verschiedenen Maßnahmentypen des Masterplans sind die Versorgungsleistungen „Nahrungsmittel: Landwirtschaft und Fischerei" und „Schifffahrt", die Regulations- und Erhaltungsleistung „Nährstoffregulierung: Rückhalt von Stickstoff und Phosphor", „Klimaregulierung: Kohlenstoffspeicherung, Rückhalt von Treibhausgasen" und „Habitatfunktion" sowie die kulturelle Leistung „Erholung und Tourismus" ausgewählt worden. Kriterien für die Auswahl waren die Relevanz für die Fragestellung und die verfügbare Datenlage.

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